Land ist Schlusslicht bei der Meisterförderung

Kreishandwerksmeister Smejkal kritisiert Ungleichbehandlung.

In 13 von 16 Bundesländern wird die Meisterausbildung gefördert. Ob „Meisterprämie“ oder „Meisterbonus“, diese Länder lassen sich die Meisterausbildung zwischen 1.000 und 4.000 Euro kosten. Berlin bietet darüber hinaus eine „Meistergründungsprämie“ mit bis zu 15.000 Euro. In Baden-Württemberg gibt es weder das eine, noch das andere. Diesen Umstand kritisierte Kreishandwerksmeister Smejkal bei der Mitgliederversammlung der Kreishandwerkerschaft Heidenheim. Die Landesmittel für Studierende seien kürzlich um 20 Millionen Euro aufgestockt worden. Die Kosten der Meisterausbildung müssten die Teilnehmer jedoch selber tragen. „Teilnehmer am Meisterlehrgang sind Studenten des Handwerks“, so Smejkal in seiner Ansprache. Eine Meisterprämie wäre daher nur gerecht und sei im Vergleich mit anderen Bundesländern überfällig. Außerdem würde sie die Existenzgründungsbemühungen der Landesregierung flankieren. Jeder dritte Meisterschüler gründe oder übernehme einen eigenen Betrieb. Das sind 33 %. Bei den akademischen Abgängern läge die Gründungsquote gerade mal bei 1 %. Im Gebiet der Handwerkskammer Ulm stünden in den nächsten fünf Jahren 2.700 Betriebe zur Übergabe an. Eine Meisterprämie wäre daher ein Signal in die richtige Richtung und helfe Arbeitsplätze und die Versorgung der Bevölkerung zu sichern.

Auch die Bürgermeisterin der Stadt Heidenheim Simone Maiwald ist sich sicher, dass die Handwerker eine zentrale Rolle hinsichtlich Arbeitsplätzen und Wirtschaftskraft spielten. Als Rückgrat der Gesellschaft würden sie den Zusammenhalt sichern und seien ein sehr aktiver Teil des Ehrenamtes in vielen wichtigen Organisationen. Handwerk zeichne sich durch Mut und Kreativität aus und bilde eine ideale Einheit aus Hand, Kopf und Herz. Sie könne daher jedem, vor allem aber auch jungen Frauen, nur zu einer Ausbildung im Handwerk raten.

Bild: Kreishandwerksmeister Robert Smejkal im Gespräch mit Bürgermeisterin Simone Maiwald


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