„Wir feiern heute nicht nur die Übergabe der goldenen und diamantenen Meisterbriefe, wir feiern eine lange Geschichte von Handwerkskunst, Innovation und unermüdlichem Einsatz“, mit diesen Worten begrüßte Kreishandwerksmeister Robert Smejkal die zahlreichen Gäste der diesjährigen Altmeisterfeier in Dettingen in der Hofschenke „Zum Schwarzen Beck“. In einer Zeit, in der die Welt sich rasant verändere, sei es gerade das Handwerk, welches Beständigkeit und Verlässlichkeit verspreche. Die enorme Fülle an Erfahrungen und Weisheiten der Personen im Saal seien ein wertvolles Gut und Smejkal ermutigte alle, diese an die kommende Generation weiterzugeben. Der Fachkräftemangel, der digitale Wandel oder die Notwendigkeit, nachhaltige Praktiken in das Handwerk zu integrieren seien Herausforderungen, die nur durch die Stärke und den Zusammenhalt der Handwerkergemeinschaft bewältigt werden könnten. Hier sei aber auch die Politik gefragt, die Rahmenbedingungen endlich zu verbessern. Dieser Ansicht war auch Sebastian Störk, Geschäftsbereichsleiter der Handwerkskammer Ulm. Deshalb bräuchten die Betriebe jetzt dringend Planungssicherheit. Etwa über verlässliche Förderprogramme. Und auch von einer abgesenkten Grunderwerbsteuer würden die Betriebe in Baden—Württemberg profitieren. In Bayern beträgt die Grunderwerbsteuer nur 3,5 Prozent, hier sind es 5 Prozent. Auch beim Wohnungsbau habe uns Bayern etwas voraus: Der Freistaat investiert rund 600 Millionen Euro in Wohnraumförderung. Daran könne sich Baden-Württemberg ein Vorbild nehmen! Hier seien es gerade einmal knapp 170 Millionen. Ein wichtiger Baustein wäre zum Beispiel auch die Erhöhung der Meisterprämie. So wie es dieses Jahr in Bayern und Hessen passiert sei. „Ich wünsche mir sehr, dass auch unsere Landesregierung das erkennt und sich diese Entscheidung zum Vorbild nimmt“, so Störk. Es bräuchte endlich mehr Aufmerksamkeit für die berufliche Ausbildung, eine echte Gleichwertigkeit mit der akademischen Ausbildung und das nicht nur auf dem Papier. Er forderte die anwesende Clara Resch, MdL Fraktion GRÜNE und handwerkspolitische Sprecherin auf, diese Gedanken im Landtag zu unterstützen. Auch Clara Resch bestätigte in ihrer Rede die Wichtigkeit der richtigen Rahmenbedingungen und nannte als Beispiel die nötige Entbürokratisierung. Handwerk schaffe Lebensqualität und sei die Grundlage für die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft. Handwerk sei regional und nachhaltig. Das bewirke einen sparsamen Umgang mit Ressourcen. Auch sie zollte Anerkennung für die Werte und die Beständigkeit, die durch die Altmeisterinnen und Altmeister verkörpert würden.
Mit dem Diamantenen Meisterbrief wurden geehrt: Richard Schauz, Kfz-Mechaniker-Meister aus Sontheim; Hans Deffner, Malermeister aus Zang; Dieter Fronmüller, Malermeister aus Gerstetten; Ernst-Dieter Schiehlen, Metallbaumeister aus Herbrechtingen; Hans Kenntner, Zimmerer-Meister aus Heidenheim; Siegfried Bölstler; Elektroinstallateurmeister aus Söhnstetten.
Den Goldenen Meisterbrief erhielten: Karl-Heinz Gunkel, Malermeister aus Königsbronn; Josef Haas, Malermeister aus Heidenheim; Heinz Schmauder, Malermeister aus Heidenheim; Ernst Heußler, Land- und Baumaschinenmechanikermeister aus Gerstetten und Albert Klingler, Elektromeister aus Steinheim.